Kennt ihr nicht auch diese Phantasie: Ein einsamer Wasserfall, wunderschöne Landschaft, nur ihr zwei und dann geht ihr schwimmen. Es gibt nur euch, das plätschernde Wasser und vielleicht ein paar Vögel, die euch Gesellschaft leisten. Auf Bali beim Wasserfall Sekumpul kann dieser Traum wahr werden!
Das kleine Dorf Sekumpul liegt nördlich von den zentralen Seen Bratan und Batur. Wenn ihr hier in der Gegend seid, müsst ihr einfach der Hauptstraße in Richtung Norden folgen, bis ihr auf der rechten Seite das Schild zum Wasserfall Sekumpul seht. Aber auch vom Strandort Lovina kann der Wasserfall erreicht werden. Wenn ihr lieber einen sichereren Weg wählen wollt, dann nehmt ihr auch hier die Hauptstraße, aber in Richtung Süden. Ein paar Kilometer hinter dem Gitgit Wasserfall findet ihr dann das Schild in Richtung Sekumpul. Wir sind von Singaraja aus einen abenteuerlichen Weg querfeldein gefahren und waren teilweise froh, immerhin einen Mietwagen, und nicht nur einen Roller zu haben.
Zwischendurch wussten wir überhaupt nicht mehr, wo wir sind, aber unsere Kompass-App und die freundlichen Balinesen haben uns geholfen wieder auf den rechten Weg zu kommen. Im Ort angekommen ist der Wasserfall Sekumpul leider gar nicht so gut ausgeschildert. Wenn ihr von der Hauptstraße kommt, dann müsst ihr an einer Abzweigung links fahren, wenn ihr aus der anderen Richtung kommt, logischerweise rechts. Wenn ihr diese Straße ein Stück weiter bergrunter fahrt, dann findet ihr auf der linken Seite die ersten Parkmöglichkeiten auf den Innenhöfen von balinesischen Familienhäusern. Das Parken kostet hier nichts, aber ihr könnt euch netterweise bedanken, in dem ihr Gewürze oder etwas zu Trinken kauft (das ist am besten, wenn ihr euer Fahrzeug wieder abholt).
Weg zum Wasserfall
Jetzt beginnt eure Wanderung zum Wasserfall Sekumpul. Immer bergab geht es vorbei an balinesischen Häusern und Plantagen. Zwischendurch überquert ihr immer mal wieder ein kleines Bächlein, indem sich manche Kinder vielleicht sogar gerade die Zähne putzen. An einer Station müsst ihr kurz 10.000 IDR (ca. 70 Cent) für das Ticket zum Wasserfall Sekumpul zahlen, aber das ist nicht teuer und es lohnt sich. Ein Stück weiter des Weges erwartet euch noch ein kleines Warung, hier solltet ihr eure Wasserreservern auffrischen, wenn ihr nicht mehr genug habt. Bald ist es soweit, leise hört ihr entfernt schon ein Plätschern. Noch ein paar Meter und ihr erreicht die ersten Stufen. Jetzt heißt es immer bergab die Treppen herunter. Diese sind nicht ganz gleichmäßig hoch und das Geländer macht auch nicht immer den sichersten Eindruck, aber hey: wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Ihr werdet belohnt. Nach ein paar Stufen könnt ihr das erste Mal den Wasserfall Sekumpul erblicken.
Wunderschöner Wasserfall Sekumpul
Mir fehlen fast die Worte, um diese Aussicht zu beschreiben. Majestetisch fallen zwei Wasserfälle nebeneinander herunter an einer wunderschönen, grünen Dschungel-Felswand. Am liebsten würdet ihr hier stundenlang verweilen und das Wasser beim Fallen beobachten, aber glaubt mir: da unten ist es noch ein bisschen cooler.
Steile Stufen zum Wasserfall
Also geht es weiter die Treppen bergab bis ihr unten eine Brücke erreicht. Ihr überquert den Fluss und haltet euch dann links, immer entlang eines Trampelpfades. Das ist schon ein bisschen Abenteuer-Trekking hier auf Bali. Kurz vor dem Ziel, wenn das Plätschern immer lauter wird, müsst ihr noch die Schuhe ausziehen und durch das kalte Wasser waten und dann habt ihr es geschafft…
Durch den Fluß…
Über Felsen klettert ihr zum Becken, in das der Wasserfall Sekumpul eintaucht. Jetzt gibt es kein Halten mehr. Klamotten aus und hinein ins kühle Nass! Ja, das Wasser ist kalt und der Wasserfall ist stark, so dass ihr nicht darunter duschen könnt, aber es ist so ein geiles Gefühl hier am Wasserfall Sekumpul zu schwimmen – das müsst ihr einfach ausprobieren!
Unten kann man schwimmen
Natur pur
Wenn ihr eine Kamera mitnehmen wollt, dann packt auch ein wasserfestes Gehäuse ein. Selbst wenn ihr nicht schwimmen geht, werdet ihr durch den Wasserfall komplett nass. Fotos zu machen, ist gar nicht so leicht, denn die Kamera fokussiert immer wieder die Tröpchen auf der Linse. Als gute Methode hat sich herausgestellt, die Unterwasserkamera ins Wasserbecken zu tauchen, dann schnell herauszuholen und direkt abzudrücken.
Foto im Wassernebel
Das einzige Problem, was ihr jetzt habt, ist, dass ihr wieder die gefühlten 1000 Stufen (nein, so viele sind es nicht) wieder nach oben stapfen müsst. Hoffentlich habt ihr noch genug Wasser, ansonsten freut sich oben der Warung Besitzer und empfängt euch mit einem kühlen Getränk. Jede Stufe, jede Anstrengung ist den Ausflug zum Wasserfall Sekumpul wert.
Wenn wir nochmal nach Bali kommen, werden wir hier auf jeden Fall noch einmal schwimmen. Und ihr, ward ihr schon einmal an einem Wasserfall schwimmen? Schreibt mir doch gerne in die Kommentare, wo das war!
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