Reiseblog mit Liebe zu Hochzeiten und dem Leben

Die Wahl der Trauringe –
die totale Überforderung

Es hätte alles so einfach sein können: mein Verlobungsring ist einsame spitze und die Herrenvariante gefällt auch Mr. B.. Eigentlich stand schon fest: wir nehmen meinen Verlobungsring auch als Ehering. Ja eigentlich…

Der Verlobungsring im Praxistest

Mein Verlobungsring

Mein Verlobungsring

Es fing damit an, dass ich meinen Verlobungsring, so sehr mochte, dass ich ihn wirklich Tag und Nacht trug, nur zum Duschen nicht. Und so bemerkte ich nach ca. 3-4 Monaten einige Macken und Kratzer… wie sollte das erst nach 5, 10 oder 20 Jahren aussehen? Ich lernte: mein Verlobungsring ist aus 525er Silber, ein sehr weiches Metall und nicht sehr kratzfest. Noch dazu sammelt sich in der sehr schönen, aber auch leider etwas tiefen Wellen-Furche ziemlich schnell Dreck. Und wenn ich das schon sage, wie soll dann Mr. B.’s Ring aussehen, nachdem im Garten das Unkraut gejätet, der Hühnerstall ausgebessert und mein Fahrrad repariert wurde? Ich bekam also leichte Zweifel, was die Wahl unserer Trauringe betraf.

Atelier Juvenile in Fröndenberg

Ansicht Atelier Juvenile in Fröndenberg

Atelier Juvenile in Fröndenberg

Die ausschlaggebende Überzeugungsarbeit lieferte dann eine Freundin, die ein so schönes Schmuck-Atelier bei uns im Dorf um die Ecke empfohlen hat, in dem man sogar seine Trauringe selbst schmieden kann. Dieses Argument überzeugt auch Mr. B. und so machen wir uns an einem schönen Maitag auf nach Frömern in das Atelier Juvenile. Katrin, die Goldschmiedin, erwartet uns bereits und führt uns zunächst in das „Hochzeitszimmer“. Und dann kommt die erste schwierige Frage: „Habt ihr denn schon irgendeine Vorstellung?“ – Mr. B. und ich tauschen kurz Blicke aus und sind uns dann einig: „Äh – nö.“. Ich zeige stolz meinen Verlobungsring und liste aber auch direkt die schon von mir herausgefundenen Nachteile auf. Wir mögen beide kein goldiges Gold und zweifarbig kommt für uns eher auch nicht in Frage (dies war eine unserer ersten Aussagen und diejenigen von Euch, die am Ende schmunzeln wollen, sollten sich dies mal merken)

Die Ringe in all ihren Ausprägungen

Nach einer kurzen Einführung fängt Katrin dann an, uns die unterschiedlichsten Trauringe zu zeigen. Es gibt so viele Unterschiede. Zunächst einmal die Form. Hier gibt es eckige Trauringe, runde Trauringe, nach innen gewölbt, nach außen gewölbt mit kleiner Kule, es gibt schmale Trauringe, breite Trauringe und extra breite Trauringe (Ein bisschen wie die Shrimps-Zubereitungsarten aus dem Forrest Gump Film). Allein hiermit fühle ich mich schon etwas überfordert. Ich glaube, ich mag es rund lieber, wärend Mr. B. die Trauringe mit Kule bevorzugt. Nagut, da könnte ich mich auch mit anfreunden, aber mal sehen. Ganz gut gefallen uns die Trauringe, die etwas schräg wirken. Der Damen-Trauring hätte hier eine schräge Brilliantenlinie von oben nach unten. Das sind wohl unsere bisherigen Favoriten.

Neben der Form gibt es auch die unterschiedlichsten Oberflächengestaltungen: glänzend, matt, matt zerkratzt (in mehreren Möglichkeiten, z.B. nach links, nach rechts oder eiszerkratzt), jeweils auch zu kombinieren mit Furchen in unterschiedlichen Breiten, Längen und Ausprägungen. Auf meinem Pinterest Board zu Trauringen könnt ihr euch ja schon mal ein wenig inspirieren lassen.
Im Atelier Juvenile hat man die Möglichkeit die eigene Handschrift auf den Ring lasern zu lassen. Man könnte also auch den Namen des Partners, oder den Ehespruch auf den Trauringen anbringen. Katrin erzählt uns von der sehr schönen Idee zusammen zum Kardiologen zu gehen und den Herzschlag aufzeichnen zu lassen – auch dieser könnte dann auf die Trauringe gelasert werden.

Der Mercedes der Trauringe

Das ist alles sehr nett, aber irgendwie nicht so ganz das Richtige für uns. Aber Katrin gibt noch nicht auf. Nach gefühlten 50 anprobierten und besprochenen Trauringen (wahrscheinlich waren es weniger) zeigt sie uns noch den Mercedes der Trauringe: zwei eigenständige Ringe, bei denen aber der eine in dem anderen liegt ohne dass er rausfällt und so können sich beide Ringe umeinander herum bewegen. Darin verbirgt sich die sehr schöne Symbolik „Für immer zusammen, aber doch hat jeder seinen Freiraum“.

Ich finde die Ringe super, außergewöhnlich und sie fühlen sich eigentlich ganz gut am Finger an, obwohl sie schon insgesamt sehr dick sind. Aber das wäre ja zu einfach… Zum einen nennt Katrin uns den Preis von ca. 4.000€ pro Ring und dann zeigt sie uns diesen Ring als Original. Wir haben uns bisher vor allem Prototypen angesehen, welche sehr viel leichter sind. Mit diesem Gewicht am Finger und dem Preis im Magen streichen wir also den Mercedes der Trauringe von unserer Wunschliste.

Gefunden: mein absoluter Traum-Ring

Aber wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere und beim Blick in die Auslage mit den Original-Ringen ist Katrin noch ein weiteres Paar Trauringe ins Auge gefallen. Diese bestehen ebenfalls aus zwei eigenständigen Ringen, diese sind aber ineinandergeschweißt, quasi wie ein Kettenglied (was übrigens wunderbar zu unserer Standesamt-Location, der Kettenschmiede in Fröndenberg passt, wie mir gerade beim Schreiben auffällt).

Mein Traum-Trauring

Mein Traum-Trauring

Das Paar Trauringe, welches Katrin uns zeigt ist zweifarbig, „aber das kann man auch alles einfarbig in Weißgold machen“, lenkt die Goldschmiedin direkt ein. Der Damenring besteht aus einem etwas breiteren Weißgold-Ring und einem etwas schmaleren Rosé-Gold-Ring. Ich bin begeistert. Das ist mein Ring, genau so, nur die Größe passt nicht ganz (ich hab so schmale Finger, da passt noch nicht einmal ein Muster).
Ich bin total verliebt.
In einen Ring. In einen Ring mit zwei Farben. Mit Rosé-Gold.
Wer mich kennt, kriegt jetzt dermaßen einen Lachkrampf.

Ich habe nie Schmuck getragen, erst recht keine Ringe. Und jetzt das. Dieser Ring, der muss es sein, der ist sooo schön… was meinst du Mr. B.? Der Herrenring kombiniert Weißgold mit Gold und ist nicht so sein Fall. Aber wie Katrin so schön sagte: das kann man alles auch einfarbig in Weißgold machen. Und das machen wir jetzt auch für Mr. B.: einen Ring in glänzend und den anderen in eiszerkratzt matt. Sieht bestimmt richtig cool aus. Die Trauringe können wir gemeinsam mit Katrin im Kurs machen und wir freuen uns darauf. Ich berichte dann später darüber.

Wie sehen denn eure Trauringe aus? Ward ihr auch so überfordert?

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4 Kommentare

  1. Karina

    Ein schöner Artikel, der mich sehr zum Schmunzeln gebracht hat, denn wir wollen auch unsere Verlobungsringe als Eheringe nehmen. Wer weiss, vielleicht ändern wir auch noch unsere Ansicht dazu, aber bisher haben wir auch nichts gesehen, was so hübsch ist und so zu uns passt wie die Verlobungsringe :)

    • Annika

      Liebe Karina,
      das ist doch super, wenn eure Verlobungsringe schon so super sind. Ich wäre ja auch bei meinem geblieben, wenn ich mich nicht plötzlich soo sehr in meinen jetzt Ehering verliebt hätte.
      LG Annika

  2. Thomas Karbowski

    Gut zu wissen, dass der sogenannte Mercedes der Trauringe aus zwei eigenständigen Ringen besteht, bei denen aber der eine in dem anderen liegt, ohne dass er rausfällt. Mein Cousin möchte seine langjährige Freundin heiraten. Er würde gerne den sogenannten Mercedes der Trauringe für sie kaufen, um ihre gemeinsame Untrennbarkeit bildlich darstellen zu können.

  3. Anastasia Frühauf

    Mein Freund und ich wollen uns demnächst auch unsere Trauringe aussuchen. Besonders interessant finde ich die beiden Ringe, bei denen der eine in dem anderen liegt, ohne dass er rausfällt und die beide Ringe sich so umeinander herum bewegen. Das habe ich bisher an niemandem gesehen.

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